Ein interdisziplinäres Forschungsfeld wie die Osteologie muss sich besonderen Herausforderungen stellen.
Erfreulich ist, dass die Bedeutung der Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems mittlerweile auch gesundheits- und forschungspolitisch anerkannt ist. Ob in der Roadmap des BMBF oder bei Schwerpunktprogrammen der DFG, osteologische Projekte haben ihren Platz unter den Forschungszielen oberster Priorität. Zu Recht: neben den altbekannten essentiellen Funktionen des Skeletts als Stütz- und Bewegungsapparat und als Kalziumreservoir stehen aktuell die Erforschung von Stammzellnischen im Knochen, die Wechselbeziehungen mit dem Immunsystem, die Rolle bei der Tumormetastasierung und bei rheumatischen Erkrankungen im Zentrum wissenschaftlichen Interesses.
Von in vitro Studien zur Biologie des Knochenmetabolismus, Genomics/Proteomics/Metabolomics, über molekulare oder mikromorphologische Bildgebung, tissue engineering, Stammzelltherapie, Frakturheilung, bis hin zur Entwicklung effektiver case-finding Strategien zur Frakturprävention, neuer Therapieansätze und Versorgungsforschung – die Osteologie ist vielschichtig präsent und kann Fortschritte vermelden.
Die DAdorW hat es sich zum Ziel gesetzt …
Die DAdorW hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Entwicklung zu befördern. Dabei richtet sich besonderes Augenmerk auf die Förderung des Nachwuchses: auf der alljährlichen Osteologietagung des Dachverbandes Osteologie (DVO) richtet die DAdorW seit Jahren als Mitgliedsverband offen für alle jungen Forscherinnen und Forscher das Young Investigator Symposium YIOSS aus, bei dem im Wettbewerb Stipendien zur Konferenzteilnahme gewonnen werden können. Alle zwei Jahre finden mehrtägige Ausbildungsakademien statt, auf denen Nachwuchswissenschaftler/-innen mit alten Hasen fernab der Hektik des Forschungsalltags ins Gespräch kommen. Und wer Erfolg hat, wird gewürdigt, so mit dem Friedrich Heuck Osteologie Preis für junge Wissenschaftler/-innen, die bereits ein eindrucksvolles Frühwerk vorwiesen können oder mit dem Osteologie Forschungsgruppenpreis, mit dem DAdorW und DVO gemeinsam die Forschungsgruppe auszeichnen, die sich in den vergangenen drei Jahren das Feld der osteologisch-rheumatologischen Wissenschaften in besonderer Weise vorangebracht haben.